Montag, 10. Oktober 2011
Ein Wochenende voller Abenteuer!
Kia ora ihr Lieben!

Endlich finde ich Zeit über mein unglaublich lustiges Wochenende mit Hanna zu schreiben.
Also wir waren letzte Wochenende zusammen in Kaikoura, dass ist eine Hafenstadt an der Ostküste. Wir hatten schon vorher beschlossen zu campen, ist besser fürs Budget und haben uns deswegen ganz viel Campingkram bei Rob und Rebecca ausgeliehen und sind freitags abends nach der Arbeit losgefahren. Aber natürlich kamen wir nicht gerade früh los, daran muss man sich hier und vor allen Dingen mit Kindern gewöhnen, dass man nie pünktlich ist (also quasi wie daheim, liebe Familie :-*). Ich hatte dem Campingplatzbesitzer auch in einer meiner Emails geschrieben, dass wir spät kommen würden, aber anscheinend hatte er eine andere Definition von spät als wir (auch wenn ich gesagt hab, dass das nicht vor 10 sein wird). Also kamen wir am Campingplatz an (nach drei Stunden Fahrt, also so um 11) und standen da im Dunkeln vor verschlossenem Office. Also sind wir zu dem einzigen Licht gegangen, dass wir sehen konnten und haben bei den Nachbarn an die Türe geklopft. Eigentlich wollten wir ja nur fragen, wo wir denn den Campingplatzbesitzer erreichen können, aber wir wurden direkt reingebeten und wir durften dann im Campervan der Familie im Garten schlafen, was unglaublich nett war! Also haben wir unseren Kram aus dem Auto geholt und haben dann festgestellt, dass da doch etwas Entscheidendes fehlt, nämlich mein warmer Schlafsack. Also haben Hanna und ich eine Wolldecke geteilt (die arme Hanna hat nämlich überhaupt keinen Schlafsack). Allerdings war das einfach zu kalt in einem Campervan ohne Heizung, also haben wir 4 Paar Socken angezogen und drei Pullis und dann noch das unaufgepumpte Airbed über uns ausgebreitet und gekuschelt, so dass wir wenigstens 3 Stunden schlafen konnten.




Am nächsten Morgen sind wir dann doch zum Glück noch mal aufgewacht und wurden direkt von unseren neuen Freunden zu Rays Geburtstag am Abend eingeladen, was wir unglaublich nett fanden. Also sind wir erstmal unser Zelt aufbauen gegangen und haben dann am Strand mit dieser Aussicht gefrühstückt









und haben sogar einen kleinen Seestern gefunden.



Danach sind wir erstmal zum Seafest, wo man verschiedene Produkte der Region probieren konnte. Allerdings war es ein wenig teuer, so dass Hanna und ich eigentlich hauptsächlich in der Sonne gesessen haben und die Musik genossen haben. Und außerdem all die verrückten, verkleideten Menschen.


Abends sind wir dann zu Rays Geburtstag (er wurde 51) und hatten ein Hungi, dass ist eine traditionelle Art zu Grillen, die in der Maorikultur wurzelt. Hanna und ich haben uns eigentlich den ganzen Abend mit Ryan und Jofish (Josef) unterhalten, was total cool und entspannend war und wir sind dann auch als letzte um drei heim (kennt man ja), wenn man unser Zelt als Heim bezeichnen kann. Aber wir hatten endlich zwei Schlafsäcke und eine unglaublich warme Decke, nachdem Ryan rausgefunden hatte, dass wir in der ersten Nacht fast erfroren wären.

Am nächsten Morgen sind Hanna und ich dann mit ein wenig Kopfweh und einem flauen Gefühl im Magen wieder aufgewacht, aber wir hatten ja schon im Voraus Whale watchen gebucht, also sind wir nach einem leichten Frühstück dahin. Die nette Dame an der Rezeption meinte auch direkt, ob wir irgendwelche Probleme mit Seekrankheit hätten, denn die See war den dem Tag ziemlich rau,




aber wir sind dann trotzdem mitgefahren und haben es überlebt. Wir haben zwar immer mal wieder den Horizont fixiert und uns metal zugeredet und all unsere Gedankenkraft darauf verwendet, dass wir uns nicht übergeben mussten, aber jedes Mal, wenn wir an Deck durften ging es uns besser und der Wal, den wir dann zu sehen bekamen hat wieder alles wett gemacht. Wir haben einen sogenannten „Spermwhale“ gesehen, auf Deutsch ist der Gute einfach nur ein Pottwal, aber das ist nicht so lustig.




(Leider sind weder ich noch Hanna gut im Fotos machen, wenn man schnell sein muss, also ist das alles, was ihr von dem Wal sehen werdet, aber er war ganz nah :-))

Unser Guide auf dem Boot meinte, dass der Name nur von betrunkenen Walfängern kommen kann. Die haben nämlich den ersten Wal, den sie gefangen hatten, aufgeschnitten und eine Blase aus weißer Flüssigkeit im Kopf gefunden. Und die netten Herren haben dann angenommen, dass die ja wohl nur zu einem Zweck gut sein kann. (vor allen Dingen, weil es ja im Kopf war…)
Aber eigentlich ist es eine Art von Öl im Kopf der Wale, das sie hart werden lassen können, wenn sie abtauchen wollen und wenn sie wieder auftauchen wollen, schmelzen sie das Öl und sind dann ja wieder leichter. Physikalisch vollkommen sinnvoll und ein Wunder der Evolution (@ Hanna: Also ich weiß das alles, ohne mir Notizen zumachen, nicht wie unser Sandwichfreund ;-)) Auf unserem Rückweg haben wir dann sogar noch Hektordelfine gesehen, die sind total selten und unglaublich schöne Tiere. Allerdings war ich so begeistert von denen, dass ich keine Fotos gemacht hab:-(

Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, haben wir dann erstmal ein Picknick gemacht und sind uns danach die Robben anschauen gegangen, die es in Kaikoura überall gibt. Ray hatte uns gesagt, dass es in Ohau einen Wasserfall gibt, in dem die Babyrobben aufgezogen werden, bevor sie ins Meer gehen und tatsächlich war noch zwei der Babyrobben da und ich hab sogar eine fast angefasst, die kam nämlich ganz nett zu mir.




Und der Wasserfall war einfach nur malerisch und wunderschön.



Als wir heimkamen hatten wir die unheimlich brillante Idee, auf den Berg hinter unserem Zeltplatz zu steigen und ein Foto von unserem einsamen Zelt zwischen all den Campervans zu machen. Ryan meinte, dass es einen Wanderweg gibt, aber den konnten wir nicht finden, also sind wir munter durchs Gebusch geklettert. Und wenn ich sage Gebüsch, dann ist das nicht so wie in einem deutschen Wald, sondern wie im Urwald mit Lianen und viel Grün. Allerdings stellte sich der Hang als ein wenig zu steil heraus (nach zwei Beinahabstürzen, klingt dramatischer, als es war) Aber wir konnten wenigsten noch den Sonnenuntergang genießen, wenn auch nicht auf einem Berg



Abends haben Hanna und ich dann ein unglaublich leckeres Essen gekocht, von dem es leider kein einziges Bild gibt, denn es war so lecker, dass wir nicht mehr daran denken konnten, es vorher zu fotografieren. Aber dafür haben wir Fotos von unserem quasi Hauptgetränk in Neuseeland, schwarzer Tee mit Milch und Zucker. Wir trinken ihn zu allen Gelegenheiten und zu jeder Tageszeit und können nicht genug davon bekommen. Ach übrigens, die Tassen sind normal große, es ist der Keks der einfach nur riesig ist.



Als wir dann abends ins Bett sind, hat es schon nicht so gut ausgesehen und es hat dann auch schlussendlich die ganze Nacht geregnet. Aber danke Ryan haben wir uns immerhin keine Erfrierungen geholt. Am nächsten Morgen mussten wir allerdings unser klatschnasses Zelt wieder abbauen, wenn man zusammenfalten und in den Kofferraum legen so bezeichnen kann, und haben uns dann ganz nach dem Motto: „ Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ auf den 3 stündigen Kaikoura – Peninsula Walkway gemacht.








Der ist auch total schön und wir sind ein bisschen rumgeklettert und haben Pauas (Muscheln) gesammelt und leider auch drei tote Robben gefunden. Die meisten Robben sterben nämlich, wie jedes andere Tier auch, durch die Dummheit der Menschen, in Fall der Robben durch Plastikmüll im Meer. Nach der Wanderung, die bei uns 4 Stunden gedauert hat, weil wir jedes Mal für alles Mögliche angehalten haben, sind wir noch einen Kaffee trinken gegangen und haben wieder mal gepicknickt und sind dann heimgefahren.

Also in der Zusammenfassung ein unglaublich lustiges, tierisches Wochenende, an dem wir nette Leute kennengelernt haben!