DANKE...
Tag 33 (09.04.12): Kenepuru Sounds
Meine Oma hat Geburtstag, also rufe ich erstmal daheim an und weil Ostern ist, ist die ganze Familie daheim, schön noch mal mit allen zu sprechen, aber entsprechend lange dauert das Telefonat auch. Hanna ruft zur selben Zeit an und als wir beide fertig sind, fahren wir noch weiter in die Sounds rein und finden eine schöne Bucht, in der wir uns niederlassen.
Da unser Krimi noch nicht beendet ist, beenden wir das Buch und genießen dabei die strahlende Sonne und die Schönheit der Sounds. Allerdings können wir uns nicht zu viel mehr aufraffen und beschließen, dass ja immer noch Feiertag ist und wir auch ruhig mal faul sein können, denn immer vom einen Ort zum nächsten hetzen ist ja auch nicht gerade schön. Wir fahren abends nur noch aus den Sounds hinaus und das war alles, trotzdem fühlen wir uns jetzt gut und entspannt.
Tag 34 (10.04.12): Sounds – Picton
Der Tag fängt super an! Nachdem wir verwarnt wurde, denn wir haben unsere Auto versehentlicher Weise auf dem falschen Platz geparkt, fahren wir weiter und der gute Tuatara ist irgendwie nicht so er selbst heute. Schon die ganze Zeit macht er Mucken und dann an einem Hang macht er nicht mehr mit und der Motor geht aus und wir rollen rückwärts. Ich schalte nicht schnell genug von dem Schock und rolle in den Graben, aber so richtig schön. Hanna klettert auf ihrer Seite raus und versucht zu schieben, denn ihre Seite steckt nach Versuchen hinauszukommen jetzt vollständig im Graben und nah an einer Felswand. Sie versucht zu schieben, aber auch das klappt nicht. Wir müssen ziemlich hilflos ausgesehen haben, denn das erste Auto hält sofort an und natürlich hat der gut vorbereitete Mann ein Seil dabei (es scheint jeder Kiwi hat so was im Kofferraum) und versucht uns rauszuziehen. Leider ist der gute Tuatara nicht gerade der leichteste und es klappt nicht so gut. Aber das nächste Auto stoppt natürlich auch und der nächste hilfreiche Mann mit Seil muss her und mit vereinter Kraft ziehen die beiden Autos unseres aus dem Graben. Im Nachhinein ist es eigentlich ziemlich lustig, vor allen Dingen, weil Hanna und ich jetzt quitt sind und Jeder einmal einen Graben mitgenommen hat. Wir fahren allerdings lieber vorsichtshalber mal in die Werkstatt. Allerdings macht die erst um neun auf und so sitzen wir eine Stunde im Auto und vertrödeln unsere Zeit mit Frühstück. Als der gute Mann dann endlich kommt, reicht ein kurzer Blick, um zu sagen, dass alles gut ist, wir aber dringend einen Ölwechsel brauchen. Wir beschließen nach Picton zu fahren und gehen dort in die Bücherei, um eine Werkstatt zu finden. Nachdem wir einiges erledigt haben, geben wir dann unseren guten Tuatara in die vertrauenswürdigen Hände des Mechanikers und warten. Zum Glück gibt es wenigstens Kaffee, um das Warten einfacher zu machen. Nach einer Weile ist der Gute dann wieder vollkommen in seiner alten Form und wir machen einen Termin, um morgen auch noch die Warrant of Fitness (quasi den TÜV) für den Lieben zu bekommen, denn der läuft bald aus. Wir wandern noch einen Weile durch eine Bucht, an der ganze Kolonien von Miesmuscheln leben. Ich mache zwei ab, damit Hanna auch mal Muscheln probieren kann, und wir finden zwei schöne Pauamuscheln, die den Weg in unseren Koffer finden werden. Mit dem Sonnenuntergang im Hintergrund fällt es auch wieder leichter zu lachen, nach einem ziemlich bescheidenen Start in den Tag.
Nachdem wir unseren Weg zum Ufer wieder gefunden haben, suchen wir uns einen netten Campingplatz und genießen den Luxus einer heißen Dusche und Küche. Morgen ist es dann so weit, unser letzter Tag auf der Südinsel für eine ganze Weile. Sie wird uns fehlen, die Gute.
Tag 35 und Tag 35 (11.04.12 – 12. 04.12): Picton und Wellington
Da Tuatara schon um Neune in der Werkstatt erwartet wird, geht’s wie immer früh raus und wir genießen den Luxus eines Toasters und Wasserkochers und machen uns dann auf. Wieder müssen wir die Schlüssel abgeben und haben eine Stunde Zeit, also gehen wir in eine kleinen holländische Bäckerei und kaufen uns ein Brot (kein Toast!) und noch ein wenig Gemüse. Wir holen unseren Lieben wieder ab und siehe da, er hat den WOF bestanden!!!! Wir können also jetzt offiziell verkaufen. Leider regnet es heute, was einerseits gut ist, denn dann brauchen wir unser Auto nicht waschen, aber anderseits ist es nicht gerade schön und wir sind nicht motiviert durch die Gegend zu wandern, so sitzen wir jetzt wieder in der Bücherei und versuchen wir endlich mal alle Emails zu beantworten. Danach beschließen wir Lunch zu essen, wollen aber dafür im Auto bleiben. Wir haben jetzt auch ein kleines Plakat an der Seite hängen: Amazing car for sale;) und immer wieder halten auch Menschen an. Während wir essen, macht ein netter Herr Fotos von unserem Auto und wir freuen uns über die Popularität unseres Tuataras, der in letzter Zeit oft Model stehen musste. Allerdings guckt sich der Mann auch unsere Reifen an und dann leuchtet es uns auf, der Gute schreibt uns ein Parkticket! Ich springe so schnell ich kann nach draußen und bin trotzdem noch eine Sekunde zu spät, denn es ist schon abgeschickt! Es scheint, als hätten wir in den letzten Tagen das Glück nicht auf unserer Seite. Hoffentlich wird das bei der Überfahrt mit der Fähre besser! Da auch noch kein schönes Wetter ist und Picton keine besonders schöne Stadt, eher zur Durchfahrt geeignet, verbringen wir einen großen Teil unserer Zeit in der Bücherei und im Auto. Wir sind mittlerweile ganz froh, dass wir die Nachtfähre gebucht haben, denn sehen werden wir eh nichts, bei dem Regen. Dann geht es los, es ist schon ziemlich lange dunkel und der gute Tuatara wird noch einmal wachgerüttelt, denn es geht auf die Fähre. Wir fahren ganz entspannt rein, nehmen uns unsere Decken und gehen auf das obere Deck, wo es gemütliche Ecken zum Schlafen gibt. Hanna wird auch bald von dem noch sanften Wellengang ins Land der Träume gewiegt, aber ich kann nicht so wirklich schlafen und dann ist es zu spät. Durch die raue See bebt das Schiff und im dunklen Schlafraum ganz schön und es wundert mich, dass Hanna nicht aufwacht. Ich genieße die Stille an Bord und die raue See in vollen Zügen, ihr seht also, ich bin schon ein Seemensch, aber nur, wenn das Schiff auch eine ordentliche Größe hat. Nach etwa drei Stunden geselle ich mich ans Fenster und bewundere die strahlenden Lichter Wellingtons, die langsam am Horizont erscheinen. Da ist die also, die Nordinsel!
Da wir erst um fast drei Uhr nachts in Wellington angekommen sind, haben wir uns entschlossen durch zu machen und für diese kurze Nacht kein Hostel zu bezahlen. Und ich bin so was von fleißig und lade meinen Blog hoch, in verschiedenen Macdonalds, denn die Data reicht nicht ganz. Allerdings treffen wir einige sehr witzige Menschen, so mitten in der Nacht, bekommen sogar Apfeltaschen geschenkt und Telefonnummern noch dazu. Um fünf rufen wir dann beide daheim an, ganz entspannt, wenn man mal nicht dafür aufstehen muss! Wir haben die glorreiche Idee uns den Sonnenaufgang auf dem Victoriahill anzuschauen, allerdings sind wir ja schon daran gewöhnt, dass es immer nebelig ist, wenn wir auf einen Hügel oder Berg steigen! Die Sonne kann also getrost aufgehen, wir sehen bei dem schlechten Wetter eh nichts und auch der Wald, in dem verschiedene Szenen aus Herr der Ringe gedreht wurden, lockt nicht gerade (zum Beispiel die mit dem Schwarzen Reiter!:)) Wir fahren also vom Hügel wieder runter, raus aus dem Wolke geht’s dann nämlich ins Cafe de l’Affaire, wo der beste Kaffee Wellingtons in einer fabrikähnlichen Atmosphäre, umgeben von antiken Stücken (Flugzeigteilen, Radios, einer Diskokugel, Papa du wärst begeistert!) und viel gemütlichem Holz, verkauft wird. Nach unserer schlaflosen Nacht genehmigen wir uns gleich zwei Tassen und dann geht es auf, wir erkunden Wellington. Wie gesagt, dass Wetter hält sich in Grenzen, also beschließen wir erst einmal ins Te Papa zu gehen, Neuseelands Nationalmuseum und es ist richtig cool! Es gibt unendlich viele Ausstellungen mit cleveren, spannenden Installation zum Anfassen (z.B. über eine Tierseekrake, die man sich, eingelegt, angucken kann, riesiges Ding!)
Wir verbringen mehrere Stunden das Wetter wird, während wir alle Stockwerke erkunden auch immer besser, also schauen wir uns die City an und streifen ein wenig durch die Gegend.
Da Hanna noch eine Gutschrift für eine Nacht im Hostel hat, checken wir dort ein und haben endlich noch einmal eine Küche mit Backofen, also fällt die Essenswahl heute leicht, Nudelauflauf mit Käse überbacken! Wir streifen ein wenig durch das Wellingtoner Nachtleben und gehen dann ins Embassy, das Kino, in dem Herr der Ringe uraufgeführt wurde. Jeder Sitz hat eine Gravur mit dem Namen der Person, die an diesem Abend dort gesessen hat. Leider haben Hanna und ich niemand berühmtes, oder vielleicht kennen wir sie auch nur nicht. Dafür genießen wir das Vergnügen eines sehr guten Filmes, über ganz unterschiedliche Rentner, aus England, die sich das Leben in England nicht mehr leisten können und in ein Hotel nach Indien ziehen. Eine wunderschöne Komödie, mit viel Tiefgang. Da wir nette Menschen im Hostel kennengelernt haben, gesellen wir uns noch eine Weile zu ihnen, bis unser Körper nach fast 38 Stunden dann doch nach Schlaf verlangt. Wir schlafen dann auch so tief, dass es uns gar nicht stört, dass da noch vier andere Menschen in unserem Zimmer liegen und schnarchen.
Tag 37 (13.04.12): Wellington
Erholt stehen wir heute auf und checken entspannt aus. Wir hatten ein gutes Frühstück (Bacon, Eier auf Toast und Baked Beans), Schlaf und eine Dusche und sind jetzt wieder fit und in Entdeckungslaune! Unsere erste Station heute ist allerdings erst einmal die IRD Behörde, denn wir brauchen einige Formulare, um unsere Steuererklärung zu machen (Ja auch in Neuseeland gibt es so was, aber um einiges einfacher!) Dann geht’s auf zum Beehive (Bienenstock) dem Regierungsgebäude Neuseelands. Wir machen eine interessante Führung, betreten sogar den Debattenraum, der genau so aussieht, wie das englische House of Common, sogar bis hin zur Farbe des Teppichs und streifen ein wenig durch die Gegend. Dann geht es auf zu Te Papa. Was, werdet ihr denken, da ward ihr doch gestern schon ewig! Ja, dass stimmt schon, aber diese Mal haben wir uns unseren Laptop mitgenommen, denn Te Papa stellt extra schnelles Internet für alle zur Verfügung, der Grund, warum ich gleich fleißig noch Blogeintrag Nummer drei hochlade! Bevor wir Wellington verlassen, müssen wir allerdings noch zu Burger Fuel, also gibt es heute zu verspäteten Lunch einen unglaublich guten Burger, den wir beide nicht ganz essen, und Süßkartoffelfritten.
Allein schon das Design des Ladens im amerikanischen Style, die guten biologischen Grundzutaten und der faltbare Burgerhalter (voll cool, das Ding!) lohnen den Besuch.
Neuseeland befindet sich allerdings in einer leichten Krise, denn das allseits beliebte Marmite, ein Brotaufstrich dem Maggi ähnlich, den man nur lieben oder hassen kann, wird zur Zeit nicht produziert! Aus diesem Grund finden wir überall in der Stadt nun Werbung wie diese:
Dann müssen wir uns leider schon von Wellington verabschieden und wir düsen los. Da ich einen Weile wegen Tattoo und dann verdrehtem Knie fast gar nicht fahren konnte, heißt es ab jetzt auch: Neue Insel, neuer Fahrer! Aber Hanna hat uns super über die Südinsel gebracht, danke dafür! Unser Plan ist es, morgen in Hawkes Bay zu sein und uns dort Arbeit zu suchen. Also fahren wir beschwingt und etwas spät los, stecken dann in unserem ersten neuseeländischen Stau (auf der Südinsel gibt es keine Rush Hour;)) und dann geht im Dunkeln, mit nicht funktionierender Konsolenbeleuchtung, durch ein kompliziertes Umleitungssystem fast bis nach Hastings. Wir schlafen wieder einmal auf einem abgelegene DOC Campingground und hoffen darauf, dass morgen alles besser wird!
Tag 38 (14.04.12): Hastings
Unser Glück hat uns wieder! Wurde allerdings auch Zeit, nach den letzten Tagen, mit Regen, Graben, Strafzettel, Verwahrung fürs Wildcampen und Umleitungen! Wir haben Arbeit! Und es war so einfach! Nachdem ich Mama heute morgen angerufen habe und mit allen Geburtstagsgästen gesprochen habe, fahren wir los und stoppen noch kurz in einem Ort, der von Dänen errichtet wurde, weshalb es überall lustige Wikingerfiguren gibt und um unseren Rest des Burgers zu frühstücken (Urteilt nicht, es war köstlich!) Nicht einmal in Hastings angekommen, sehen wir ein Schild: Longlands, Fruit and Veggie. Spontan beschließen wir, einfach halt zu machen und nach Arbeit zu fragen. Ich steige also aus dem Auto, laufe in den Gemüseladen und frage den älteren Herren, ob er jemand kennt, der fleißige Arbeiter braucht. Und siehe da, Rufus hat tatsächlich Arbeit für uns und wir können sofort anfangen. Er fährt uns mit einem Auto, das man sonst nur auf Golfplätzen sieht, zu einer langen Reihe von Äpfelbäumen und gibt uns beiden zwei Äpfelbäuche und Leitern. Wir sollen erst einmal mit Saftäpfeln anfangen, so zum Üben und dann gibt es später richtige Äpfel. Also sind wir jetzt ganz offiziell Äpfelpflücker und da wir jetzt arbeiten unterbreche ich den Reisebericht für einige Tage und schreibe dafür etwas anderes für euch, nämlich…
Aus dem harten Leben eines Äpfelpflückers
Früh am Morgen heißt es aufstehen, die Sonne steht gerade am Horizont und es liegt noch ein leichter Dunstnebel über den Obstplantagen.
Die Tragetasche vor den Bauch geschnallt, mit zwei Wasserflaschen ausgestattet, klettern wir von Baum zu Baum, immer auf der Suche nach der perfekten, in dem Falle nicht verbotenen, Frucht.
Mit einem leichten, frischen Knacken löst sich der Apfel vom Zweig, manchmal fallen sie ganz ohne zutun, immer auf praktische Stellen, wie den Kopf und gesellt sich zu vielen anderen in den Apfelbauch.
Ein leichter Geruch von Äpfeln liegt in der Luft und das Gras glänzt grün im Sonnenlicht. Hinter uns liegt ein kleiner Fluss und noch mehr Apfelbäume. Mit der immer mehr steigenden Sonne wird es ganz schön heiß in unseren langen Sachen, aber besser warm als zerkratzt! Stetig füllt sich die massive hölzerne Kiste, die bis zu 400 Kilo fast, mit frischen Äpfeln. Eines Tages werden sie zu köstlichem Saft oder sogar zu Cider verarbeitet werden. Mit den anwachsenden Apfelbergen wachsen auch die Schmerzen in den Schultern und Beinen, aber wir sind noch guter Dinge. Als der höchste Sonnenstand erreicht ist, muss allerdings eine Pause her und wir schauen uns zufrieden das Resultat unseres Vormittags an. Da wir keine Gummistiefel haben, werden unsere Füße allerdings in unseren Laufschuhen immer relativ nass und sind nach einem Achtstundentag nicht gerade sehr ansehnlich!
Rufus, der unglaubliche Ähnlichkeit mit Geoffrey Rush, dem Geisterpirat als „Fluch der Karibik“ hat, scheint aber mit unserem Tempo und der Arbeit zufrieden zu sein, denn wir werden am nächsten Tag zu richtigen Apfelpflückern befördert (allerdings leider keine grüne Apfelsorte, um seinem Piratenimage treu zu bleiben).
Da wir auf der Plantage wohnen dürfen, ist der Weg nicht so weit und dieses Mal, mit weniger Schmerzen, denn wir haben uns schon daran gewöhnt und Muskeln aufgebaut, ernten wir tiefrote Äpfel, die man später im Supermarkt finden wird. Die Sonne strahlt zwischen den Zweigen und mit Musik aus dem Radio vergehen acht Stunden fast wie im Fluge, naja fast. Wir schlafen dafür ziemlich gut in letzter Zeit!
Selektiv pflücken wir nur die wirklich roten, knackigen Äpfel und füllen damit wieder große hölzerne Kisten. Als Bonus unserer neuen Tätigkeit haben wir eine heiße Dusche, kostenloses frisches Gemüse und Obst und definitiv auch einen erheblichen Muskelaufbau. Allerdings meint es die Sonne nicht so gut mit Hawkes Bay in diesem Jahr und so sind die Äpfel nicht besonders reif. Aber Rufus findet immer wieder neue Arbeit für uns, was gut ist, denn Äpfelpflücken ist nach einigen Tagen ziemlich langweilig geworden. Also ernten wir Bohnen, roden unseren Weg durch verwilderte Gewäschhäuser und genießen die Befriedigung von harter, körperlicher Arbeit und werden ziemlich dreckig, aber trotzdem sind wir immer noch nicht zu genervt und das Geld, dass Rufus uns jeden Abend bringt, begleitet von einen süßen Hunden, macht eh alles wieder wett.
Allerdings war das Highlight unseres heutigen Tages nicht die Arbeit, sondern ein reizendes irisches Pärchen, das uns Tee und Kaffee ins Gewächshaus bringt. Die Guten wohnen gleich daneben und finden, dass wir in den letzten zwei Tagen so einen unglaublich guten Job gemacht haben, dass es eine Pause verdient. Auf englisch würde ich sagen: They made our day! Wir schwatzen eine Weile, genießen den schwarzen Tee und selbstgemachte Kekse und streicheln Lulu und Jasper, eine alte Hundedame und ein schwarzer Kater, mit unglaublich pluschigem Fell und einem weißen Schnurrbart. So macht das Arbeiten doch viel mehr Spaß!
Fortsetzung folgt…:)
Tag 22: (29.03.12) Te Anau – Alexandra – Queenstown
Wir kontrollieren am nächsten Morgen alle Fallen und hatten leider nur wenig Erfolg, wir haben eigentlich nur die Mäuse mit Käse gefüttert, denn alle Fallen sind leer, aber keine hat zugeschnappt. Heute steht eine lange Fahrt vor uns, auch wenn wir erst einmal im Nebel starten. Wir halten in Gore und kaufen uns Kaffee (endlich!) und essen einen Erdnussbutter Marmeladen Bananen Hotdog nach eigener Kreation.
Wir passieren auf dem Weg viele Apfelfelder (da kommen die neuseeländischen Braeburn aus dem Supermarkt her) und Weingüter. Wie befinden uns in mitten von Otago, der Heimat richtig guten Pinot Noirs. Wir passieren Weingüter, die sich Kilometer an der Straße entlang ziehen.
Ein kurzer Zwischenstopp für eine der berühmtesten Bäckereien muss sein und wir teilen uns ein Stück, das wie Apfelstrudel schmeckt. Auch die Straßenläden, die frisches Gemüse und Obst anbieten, locken und wir versorgen uns mit genug gesundem Zeug für die nächsten Wochen.
Dann halten wir in Alexandra und suchen einen Waschsaloon auf und waschen endlich unsere Wäsche. Clever wie wir sind, haben wir uns eine DVD ausgeliehen (Heavenly Creatures von Peter Jackson, sehr unheimlich!) und schauen den Film, während zwei Maschinen Wäsche waschen und trocken.
Das nächste Ziel ist dann eine unscheinbar aussehende Brücke, die aber für Hanna und mich große Bedeutung hat, denn wir werden morgen springen. Wir bereiten uns schon einmal moralisch darauf vor und fahren dann am schönen Queenstown vorbei zu unserem DOC Campingplatz für diese Nacht. Aber wir stoppen noch kurz auf dem Weg und endlich kann ich meinen Blog hochladen, ihr wisst nicht wie froh ich bin, dass das geklappt hat! Dann präparieren wir die Mäusefallen für die nächste Nacht und legen uns schlafen.
Tag 23 (30.03.12) Queenstown
Endlich, wir haben erste Erfolge zu verzeichnen, denn wir haben die erste Maus gefangen!!!
Beschwingt von diesem Erfolg machen wir uns dann auch auf zu der schon gestern bestaunten Brücke.
Heute ist es so weit, Hanna und ich haben einen Tandembungeesprung gebucht. Wir haben dafür die Brücke gewählt, auf der das moderne Bungeespringen entwickelt wurde. Über milchig blauem Wasser steht man dann auf der Brücke, bis nach unten sind es 43 Meter. Nachdem wir gewogen wurden, wovor wir uns eigentlich am meisten gefürchtet haben, geht es dann auf die Brücke. Wir werden von drei motivierten Kerlen empfangen. Vor uns springt nur noch ein anderer und dann ist es an uns. Wir bekommen beide ein Handtuch um die Waden gewickelt, dass dann mir einem Strick festgezurrt wird. Wir tragen einen Harnisch um die Beine und dann macht einer der Instructors uns am Seil fest. Wir watscheln wir Pinguinen bis zur Kante und müssen noch einmal für ein Foto lächeln. Dann rutschen wir mit den Zehen über die Kante, die Instructor machen Scherze und dann springen wir. Es kostet eigentlich gar nicht so viel Überwindung und dann fallen wir aufs Wasser zu. Wir dippen mit Haaren und Händen ein und schwingen noch eine ganze Weile aus und dann kommt auch schon das Boot. Wir halten uns an der uns angereichten Stange fest und werden aus unseren Seilen gelöst. Nach einem kurzen Smalltalk mit den Kerlen im Boot geht es dann total geflasht den Berg hoch. Es war ziemlich cool, aber leider zu kurz. (Fotos folgen, wenn ich einen Scanner finde oder heimkomme;))
Wir fahren danach wieder nach Queenstown und schlendern durch die Stadt. Auf Empfehlung hin stoppen wir in einem Geschäft, in dem bis zu 80 Weine probieren kann. Natürlich schaffe ich nicht so viele, aber ich probiere einen für mich perfekten Pinot Noir. Wenn ich jemals so einen Wein mache, dann ist alles gut!
Wir ziehen noch eine Weile durch die Geschäfte und kaufen ein unglaublich gutes Eis (Hanna Vanille und Keks und Apfel Brombeere und Erdbeere und ich dunkle Schokolade und Bananensplit), denn der Sommer ist zwar vorbei, aber wir sehen das noch nicht ein.
Wir tragen auch meistens keine Schuhe, ganz im Kiwistyle, so sehen unsere Füße auch von unten aus. Irgendwann wird es dann doch kalt und wir gehen zum Auto, um uns umzuziehen (schon praktisch, wenn man immer alles dabei hat!) Wir vertrödeln noch ein wenig Zeit, finden ein cooles Seil an einem Baum, um sich über den See zu schwingen und spaßen ein wenig rum.
Dann begeben wir uns zu Ferg Burger, einer Institution in Queenstown! Ein kleiner Laden, der die besten Burger der Südinsel macht, man sucht aus den Kreationen aus und bekommt dann eine Nummer und gibt seinen Namen an und dann wartet man mit vielen anderen bis der Name aufgerufen wird. Ferg Burger bekommt man sogar bis um 5 Uhr morgens, auch wenn nicht mehr im Restaurant, sondern aus einem kleinen Fenster hinausgereicht.
Witzigerweise treffen wir einen Deutschen wieder, der mit uns den Kepler Treck gegangen ist. Und dann kommt er, unser Burger! Wir gehen zur Strandpromenade und genießen ihn.
Hanna und ich leben in letzter Zeit relativ fleischlos, da zu teuer und schwer auf zu bewahren ohne Kühlschrank, also genießen wir jeden Bissen unseres neuseeländischen Rinderpatties mit frischen Zutaten und handgemachter Tomatenrelish. Proppevoll gehen wir zu Bett, nach einem sehr erfüllenden, erfolgreichen Tag.
Tag 24 (31.03.12): Queenstown – Wanaka
Nachdem wir ausgeschlafen haben (tief und lange, denn wir konnten keine Mäuse hören), fahren wir noch einmal nach Queenstown.

Wir suchen nach einer Gelegenheit nach Internet und finden noch einen kleinen Markt, den wir durchstöbern und genießen den schönen Tag. Irgendwie vergeht die Zeit einfach total schnell und wir beschließen am Abend noch nach Wanaka zu fahren. Wir passieren auf unserem Weg noch Arrowtown, denn die Bäume dort sollen schon ganz bunt gefärbt sein.
Allerdings ist es nicht so wirklich besonders, dafür schlendern wir eine Weile durch die Geschäfte und finden schöne Jadeohrringe. Arrowtown hat auch einen kleinen Süßigkeitenladen, in dem es selbstgemachtes Fudge gibt.
Die nette Verkäuferin lässt uns einige Sorten probieren, wie z. B. Wassermelone, Creme Brulee, Tiramisu etc. Der Laden sieht aus wie eine alte Apotheke, nur das alle Glässer mit bunten Leckereien gefüllt sind. Nach einer Weile machen wir uns weiter auf nach Wanaka. Da wir morgen zum Rob Roy Gletscher wandern wollen, fahren wir nur durch Wanaka durch, so dass unser Weg morgen nicht mehr so weit ist. Die Sonne geht langsam unter und taucht das Tal in fast schon unwirkliche Dramatik
Tag 25 (01.04.12): Rob Roy Glacier – Wanaka
Wir stehen früh auf und telefonieren noch mit daheim (leider wurde die Uhr ja umgestellt, deswegen sind es jetzt wieder 10 Stunden Zeitunterschied) und fahren dann den Rest des Weges zum Glacier, fast eine Stunde auf Schotter, durch Kuhwiesen und an Rotwild vorbei. Dann wandern wir ein wenig. Über eine Hängebrücke geht es mit einem leichten Anstieg in anderthalb Stunden bis zum Gletscher.
Neben uns ergießt sich ein Storm von Gletscherwasser ins Tal und wir genießen die angenehme Kühle des Waldes.
Das Wasser ist von einem durchsichtigen Blau und schlängelt sich mal wild, mal geruhsam an grauen Steinen ins Tal. Als wir oben ankommen, setzen wir uns auf einen großen Stein und genießen die Sonne und ein kleines Picknick. Heute ist die Sonne wirklich noch einmal zur alten Stärke zurückgekehrt und wir werden bestimmt braun. Der Gletscher glänzt im Sonnenschein und das ganze Tal scheint zu strahlen.
Nach einer Weile geht’s wieder ins Tal und dann den langen Schotterweg wieder zurück, auch wenn sich dieser wirklich lohnt! In Wanaka angelangt, gehen wir kurz einkaufen und dann trifft sich Hanna mit Alison, eine Freundin ihrer früheren Gastmutter. Ich setze mich ganz entspannt an Lake Wanaka und lese. Nach einer Weile kommt Hanna wieder und wir fahren wieder aus Wanaka raus, denn wir wollen ganz entspannt am See schlafen. Wir finden einen schönen Platz und kochen (es gibt auch Rote Beete, gegen Eisenmangel;))
Tag 26 (02.04.12): Lake Wanaka – Hokitika
Nachdem wir total früh aufgewacht sind und wieder einmal am See gefrühstückt haben, machen wir uns jetzt auf ins Glacier Country. Auf dem Weg passieren wir Haast und stoppen dort, um uns die berühmten Wasserfälle anzusehen und die Blue Pools zu betrachten, die aber heute gar nicht mal so blau sind.
Dafür haben sich viele Menschen die Mühe gemacht Steintürme zu bauen.
Während ich Fotos schieße, auch mit Naeil und Nils, trägt Hanna unseren Teil zum Kunstwerk bei.
Dann halten wir am Fox Glacier, den haben wir bei unserer damaligen Tour an der West Coast letztes Jahr ausgelassen. Der Weg durch das Tal ist wunderschön, wir passieren einige Wasserfälle und Bäche und alles ist wie immer von der Sonne beschienen. Wir stehen nicht einmal 200 Meter entfernt vom Gletscher und es ist schon imposant, aber auch irgendwie dreckig.
Der Rob Roy Glacier ist um weiten schöner, auch wenn der Zugang schwieriger ist. Dafür hat die Fox Glacier Region noch etwas zu bieten, nämlich Lake Matherson. Dieser See bietet an schönen Tagen eine unglaubliche Spiegelung der Southern Alps. Als wir ankommen, sieht es allerdings nicht so gut aus. Trotzdem laufen wir um den See herum, was ca. 1 ½ Stunden dauert und das Wasser des Sees beruhigt sich wieder ein wenig und ich kann doch noch ein paar Spiegelfotos machen.
Dann fahren wir weiter, denn wir haben unser Ziel für heute, Hokitika, fest im Auge. Wir passieren Franz Josef und irgendwann kann man durch den grünen Wald wieder das Blau der Tasmansee erblicken. Wir halten an einigen Stellen, allerdings sind diese Stellen bei den Sandflies auch schon bekannt und wir flüchten schnell wieder. Endlich in Hokitika hoffen wir darauf, dass Fat Pipis Pizza aufhat. Und unsere Gebete werden erhört. Schon bei unserem ersten Besuch, hat uns Fat Pipi mit seiner White Bait Pizza verzaubert. Heute teilen wir uns eine große Pizza, denn dann können wir halbe halbe zwei Sorten wählen. Wir genießen jeden Bissen und fallen dann tot müde in unseren Van.
Tag 27 (03.04.12): Hokitika - Punakaki
Wir wachen früh auf, denn ich habe geplant Domi heute anzurufen (mit Erfolg!:)) Nachdem wir am Strand gefrühstückt haben, stellen wir mit Entsetzen fest, dass das Licht von Tuatara die ganze Zeit an war und das mag der Gute bekanntlich gar nicht. Wir versuchen erst, Tuatara durchs Anrollen zu Starten, aber mit wenig Erfolg, der Gute braucht eine Diät! Allerdings sind wir ja seit nun genau 20 Tagen AA Mitglied, also ruft Hanna an und ein netter Mann kommt, um uns zu jumpstarten. Wir fahren eine halbe Stunde durch Hokitika, damit sich unsere Batterie wieder auflädt und schlendern dann durch die Geschäfte. Hokitika ist die Stadt, um Jade, Paua und anderes Kunstwerk zu kaufen, also erstehen wir einige Mitbringsel für die Lieben daheim und begeben uns dann in die Library, um unsere Fähre auf die Nordinsel zu buchen, die wir schon nächste Woche nehmen. Wir vertrödeln ein wenig Zeit und machen uns dann auf zu den Pancake Rocks in Punakaki. Durch eine Laune der Natur haben sich dort die Steine in Lagen aufgebaut, so dass sie aussehen, wie ein Stapel Pfannekuchen. Allerdings schaffen wir es gar nicht so weit, denn die Sonne geht schon vorher unter und wir halten mehrmals am Straßenrand an, weil der Sonnenuntergang zu schön ist, um weiter zu fahren.
Dann suchen wir uns eine schöne Stelle am Strand und genießen das Rauschen der Wellen, bevor wir uns nach draußen begeben, um unser Steak (!) zu braten. Wir genießen das seltene Vergnügen von Fleisch und schreiben dann fleißig Postkarten.
Wir entschließen uns, da es ein milder Abend ist, unser Vorhaben Skinny Dipping endlich wirklich in die Tat um zu setzen. Vom hellen Mond beschienen, geht es dann auch ins Wasser, wenn auch nur kurz. Wir leisten uns danach den Luxus einer DVD und Yoghurts mit Kakao. Jetzt sitzen wir hier im Auto, der Wind pfeift um unseren Tuatara, der Mond scheint hell auf die Wellen und die Sterne leuchten. Wie immer erspähen wir das Southern Cross und genießen das peitschende Geräusch der Brandung.
Tag 28 (04.04.12): Punakaiki – Richmond
Wir haben heute einen langen Tag und eine relativ lange Fahrt vor uns. Wir fahren nach Punakaiki und schauen uns die schon zuvor erwähnten Felsen an.
Wir halten uns eine Weile am Blowhole auf, denn die See ist rau genug, um einige schöne Fontänen zu erzeugen und die feinen Nebelwolken erzeugen kurze Regenbögen im Sonnenlicht.
Frühstücken ist für uns mittlerweile mit schönen Orten verbunden, also fahren wir erst nach Westport, da wir auf einen schönen Hafen hoffen, allerdings ist nichts schönes an Westport zu finden. Aber auf der Karte finden wir einen Nine Mile Beach und das Cape Foulwind. Das klingt doch mehr nach unserem Geschmack, also machen wir uns auf. Wir klettern eine Weile motiviert einen Hügel hoch, immer einer ganzen Gruppe von Kiwi Expierence Menschen hinterher, die vor uns aus dem Bus gesprungen sind. Allerdings verlieren wir die Motivation und laufen nicht bis zum Ende, sondern suchen uns einen schönen Stein und lassen uns unseren Toast mit Erdnussbutter und Marmelade schmecken.
Dann fahren wir weiter, über den Lewis Pass hoch bis fast nach Nelson. Wir halten kurz an der längsten Hängebrücke Neuseelands, allerdings sollen wir um sie überhaupt zu sehen, fünf Dollar bezahlen, was uns fürs reine Anschauen zu viel ist und so fahren wir weiter. Weil nicht so viel zu tun ist, hören wir viel Musik und ich schreibe ein wenig, reden und halten nur für Wasser und eine Birne, denn es ist immer noch unbeschreiblich heiß, vor allen Dingen in Tuatara. Als wir in Richmond angekommen sind, begeben wir uns auf die Suche für eine Bücherei, denn wir wollen uns fürs Apfelpflücken bewerben, allerdings in Hawkes Bay, auch wenn wir viele Apfelfarmen auf unserem Weg passieren. Da wir morgen einen Teil des Abel Tasman gehen wollen, fahren wir schonmal in die richtige Richtung und dürfen dann bei einer netten Apfelfarmerin auf ihrem Feld schlafen.
Tag 29 (05.04.12): Abel Tasman
Nachdem wir uns eine Weile mit Anrufen heim und anderem Kram aufgehalten haben, fahren wir weiter zum Abel Tasman Nationalpark. Das Wetter ist immer noch blendend und deswegen entscheiden wir uns, nur einen kurzen Teil zu gehen und uns dann in eine der schönen Buchten zu legen, die der Abel Tasman zu bieten hat.
Die Sonne scheint strahlen auf die Sumpflandschaft, die wir zuerst durchqueren und dann geht es wieder durch den Wald, aber wir sind um seine Kühle dieses Mal froh und freuen uns über einige Farnbäume, denn sie sehen aus wie Palmen und es fühlt sich an wie Sommerurlaub. Wir wandern also ungefähr eine Stunde und finden dann die Apple Tree Bay, der Sand ist weich und die Sonne scheint warm vom Himmel.
Abgesehen von einigen Wanderern teilen wir die Bucht nur noch mit einigen Möwen. Wir legen uns in den weichen, warmen Sand und genießen das Nichtstun. Nachdem wir einige Kapitel auf Erich Fromms „ Vom Haben und Sein“ (danke Fabian!) gelesen haben, wir uns dann aber doch zu langweilig und wir fürchten auch einen Sonnenbrand. Wir erheben uns aus dem Sand und müssen erst einmal über unsere total panierten Rücken lachen, dann spielen wir ein wenig mit dem Sand herum und ziehen uns dann wieder etwas über, um uns auf den Rückweg zu machen.
Der Weg zurück geht erstaunlich schnell, denn wir legen ein anderes Tempo vor, als sonst immer und so ist der Weg schnell bewältigt. Wir springen ins Auto und Tautara bringt uns weiter die Küste entlang, denn wir wollen morgen das Farewell Spit sehen, dass ihr daheim vielleicht nur kennt, weil dort immer mal wieder Wale stranden. Wir machen diesen Nachmittag einiges der Strecke und finden dann einen schönen Platz zum Schlafen. Weil der Mond so hell ist zurzeit, finden wir kaum Schlaf und wachen immer mal wieder auf.
Tag 30 (06.04.12): Farewell Spit
Wir stehen früh auf, wie eigentlich immer in letzter Zeit und fahren weiter über Collingwood zum Farewell Spit. Wir nehmen erst die falsche Abfahrt, also fahren wir zum Leuchtturm, um dort zu frühstücken. Der Weg nach oben ist steinig und steil (mit Flip Flops nicht so einfach!) und nach einer halben Stunde kommen wir endlich an, nachdem wir erst einmal über den Leuchtturm lachen müssen, eine winzige Vorrichtung mit Solarantrieb, naja Größe ist bekanntlich nicht alles. Wir drehen uns um und können von hier schon den sichelförmigen Strand des Spits sehen und genießen so Frühstück mit dieser Aussicht.
Auf dem Weg nach untern versagt einer meiner Flip Flops mir seinen Dienst und ich laufe den steinigen Weg ohne Schuhe, was einige Zeit dauert. Dann fahren wir zum Visitorzentrum des Spits, allerdings ist das zu und man braucht eine spezielle Erlaubnis in das Vogelschutzgebiet zu gehen, also gehen wir nur ein Stück, schauen uns die vielen schwarzen Schwäne an und gehen dann zum Auto zurück. Wir fahren den Weg an der Küste zurück und halten noch an den größten Frischwasserquellen Neuseelands. Man kann wirklich tief sehen, denn das Wasser ist unbeschreiblich klar und man sieht die Strudel auf der Wasseroberfläche. Wir sehen sogar einen ziemlich großen Fisch, denn wir gerne fürs Abendessen mitnehmen würden. Auf unserem Weg haben wir auch die Golden Bay durchquert und halten dann noch einmal dort, um uns eine Weile an den Strand zu begeben. Da Ebbe ist, dauert der Weg zum Meer eine Weile, aber die stören uns nicht daran, denn der Sand wurde durch das Meer in Wellenform zurückgelassen und das Sonnenlicht glänzt schön im noch verbleibenden Wasser. Auch das Meer ist gar nicht so kalt, wie wir erwartet haben und wir genießen das klare, kalte Gefühl der Wellen um unsere Fußgelenke. Auf dem Rückweg kaufen wir noch Äpfel und finden an einem Stand auch geräucherten Fisch zu einem wirklich guten Preis, also gibt es heute sogar Fisch für uns, vorbildlich denn es ist ja auch Karfreitag. Wir fahren noch bis Nelson und genießen den Hafen bei Mondlicht, bald ist dann auch Vollmond.
Tag 31 (07.04.12): Nelson
Wir stehen um sechs auf, denn heute rufe ich bei Anja und Markus an, dann frühstücken wir im Auto, denn so früh morgens ist es noch recht kalt. Als wir zum Strand kommen, findet dort gerade eine Yogastunde statt, also machen wir eine Weile mit und sind sogar richtig entspannt, mit dem Rauschen der Wellen im Hintergrund. Dann machen wir uns auf zum Bauernmarkt in Nelson, um uns mit frischem Gemüse zu versorgen und ein wenig durch die Gegend zu stöbern, auch das eine oder andere Souvenir für die Lieben daheim findet seinen Weg in unsere Einkauftüten. Dann schauen wir uns ein wenig die Stadtmitte an und gehen in die Kathedrale. Da morgen Ostern ist, gehen wir sogar in die Messe, auf Englisch sicher ein Erlebnis! Da wir die Fähre für Mittwoch gebucht haben, haben wir ein wenig Zeit zum Trödeln, also legen wir uns wieder an den Strand, dieses Mal mit Krimi und kochen dann auf dem Parkplatz (Käsespätzle, denn unser Käse macht es nicht mehr lange!) und kochen Ostereier für morgen, allerdings werden diese trotz Rote Beete nicht wirklich gefärbt, aber naja.
Vollgefressen geht es dann zu Mc Donalds, aber wie immer nur wegen dem Internet. Genau hier sitze ich jetzt, schreibe und es ist schon ziemlich für uns (zur Zeit sind wir ziemlich langweilig und stehen um 6 auf, sind dann aber schon um 8 müde und nach einigen Kapiteln aus einem unserer Bücher schlafen wir ein, wenn auch immer mit schönem Hintergrund)
Tag 32 (08.04.12): Nelson
Es ist Ostern und Hanna und ich entdecken unsere spirituelle Seite und gehen in die Messe. Wir haben uns gestern schon umgeschaut und uns für unseren Ostergottesdienst die anglikanische Christ Church Kathedrale ausgesucht. Wir sind sogar zu früh da und werden von der Priesterin empfangen, die uns einen Platz neben einem älteren Herrn zuweißt, damit wir bei Fragen einen Ansprechpartner haben. Wir genießen die Stille bevor die Messe anfängt und die Kirche füllt sich langsam und dann geht es los und ich muss sagen, auch eine anglikanische Messe ist nicht viel anders. Dafür ist die Predigt ziemlich lustig, denn der Priester will eigentlich von der Auferstehung Jesus erzählen, allerdings erzählt er erst einmal von einer schönen Geschichte, die untermalen soll, dass Tote nicht immer tot sind. Vor ein paar Jahren ist der gute nämlich von Nelson in den Süden auf eine Beerdigung gefahren, die Verstorbene mit ihm im Leichenwagen. Die Beerdigung hat auch super geklappt, war aber ermüdend, also haben er und der Fahrer beschlossen, dass sie sich die Fahrt teilen und sie abwechselnd hinten im Leichenwagen schlafen. Der Priester schläft also, auch noch, als sie zur Tankstelle kommen und der nette Mensch an der Tankstelle sich bereit erklärt, das Auto voll zu tanken. Als unser guter Priester aber dann das Geräusch hört, wacht er auf, erhebt sich desorientiert im Leichenwagen und schaut den Tankstellenwart an. Der ist natürlich total verstört, dass ihn jemand hinten aus dem Leichenwagen anstarrt und erschrickt. Wieso erleben unsere Priester nie so was Cooles und teilen das mit der Gemeinde? Nach der Messe klettern wir mit unserem Osterpicknick auf den Nelsonhill und genießen die dortige Sonne und unser Osternest mitsamt „gefärbten Eiern“.
Da wir vor einer Weile einen Krimi angefangen haben, legen wir uns in die Sonne und lesen eine ganze Weile und vertrödeln unsere Zeit. Aber natürlich müssen wir auch noch unseren Fuß auf das Zentrum Neuseelands stellen, dass befindet sich nämlich genau auf dem Nelson Hill
Wir wollen noch ein wenig weiterkommen, also fahren wir in Richtung Picton und schlafen am Rande der Sounds.